Die 5 häufigsten Fehler von Privatanlegern an der Börse

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Privatanleger Fehler
Privatanleger Fehler

Die meisten Privatanleger machen Fehler, die sich äußerst negativ auf die Rendite auswirken können. Das Problem ist im Regelfall, dass Anleger wichtige Grundprinzipien an der Börse nicht kennen oder außer Acht lassen. Mit ein paar Kniffen ist es jedoch möglich, diese Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Die meisten Fehler, die Privatanlegern unterlaufen, passieren deshalb, weil es eine „Bias“ gibt. Das bedeutet, dass der Anleger aus einem bestimmten Grund voreingenommen ist. Eine fixe Meinung oder ein fester Standpunkt, von dem nicht mehr abgewichen wird, kann an der Börse zu schlechten Entscheidungen führen.

In diesem Beitrag zeigt die Redaktion die fünf wichtigsten Irrtümer und Fehler von Privatanlegern. Auf diese Weise können Sie sich selbst vor Augen führen, welche Fehler Ihnen unterlaufen und wie Sie diese in Zukunft am effizientesten vermeiden können.

Country Bias: Es gibt mehr als nur Deutschland

Die Country Bias ist ein Fehler, den Anleger auf der ganzen Welt regelmäßig begehen. Dabei meint dieser Begriff nichts anderes, als dass Anleger dazu tendieren, bevorzugt in den heimischen Markt zu investieren. In den USA ist das auf Grund der dortigen wirtschaftlichen Stärke und der hervorragenden Börsen eher weniger ein Problem – bei der international schlechten Performance des DAX versaut dieser Fehler deutschen Anlegern jedoch die Rendite.

Anleger sollten international anlegen und damit auch ihr Risiko streuen. Der DAX ist ohnehin ein schlechter Index, da zahlreiche Unternehmen zwar solide aufgestellt sind, einige Titel jedoch kaum Wachstumschancen sehen. Wer ausschließlich in Deutschland investiert, der bleibt langfristig weit hinter den eigenen Möglichkeiten zurück und verschenkt wertvolle Renditen.

Information Bias: Nehmen Sie Warnungen ernst

Unter Information Bias versteht man den Fehler, an der eigenen Meinung zwanghaft festzuhalten und im Rahmen der selektiven Wahrnehmung keine Gegenrede zu akzeptieren. Tritt dieser Fehler mit einer Anlageentscheidung zusammen auf, kann es zu starken Verlusten führen. Wenn warnende Stimmen ignoriert werden, können Fehlentscheidungen getroffen werden.

Jeder Privatanleger sollte sich vor einer Anlageentscheidung ausführlich informieren. Wer bereits eine Meinung zu einem Wertpapier hat, sollte diese bewusst kritisch hinterfragen. Auch die Informationsquellen sind wichtig: Nur weil jemand bei einem DAX-Konzern arbeitet, bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass diese Person Einblicke in die Qualität der Aktie des Unternehmens hat.

Diversifikation ist an der Börse alles

Viele Anleger scheuen die Diversifikation, sondern investieren vor allem in Branchen, in denen gute Renditen winken. Dabei kann dies jedoch langfristig nicht nur zu einer sehr hohen Volatilität des Portfolios führen, sondern auch die Gewinne an der Börse schmälern. Die Gewinner von gestern sind nicht zwangsläufig die Gewinner von morgen.

Der kluge Anleger investiert in unterschiedliche Branchen mit unterschiedlichen Währungen auf unterschiedlichen Kontinenten. Eine maximale Positionsgröße sollte immer festgelegt werden, um Klumpenrisiken zu vermeiden. Wer passiv und konservativ anlegen möchte, der kann eine Reihe von ETFs als Kern des Depots wählen. Dann ist die Diversifikation direkt mit eingebaut.

Überschätzen Sie nicht Ihre eigenen Fähigkeiten

Jede Anlageentscheidung zum Kauf einer Einzelaktie fußt auf einem einfachen Gedanken: Dieser Titel ist aktuell zu günstig – der Markt irrt sich. Nur wenn Anleger sich also sicher sind, dass sie eine bessere Einschätzung als der Markt vornehmen können, sollte eine Transaktion getätigt werden. Privatanleger neigen dazu, die eigene Fähigkeit zum Analysieren von Wertpapieren maßlos zu überschätzen.

Wer nachhaltig und langfristig anlegen möchte, der kann Aktien relativ frei von charttechnischen Signalen kaufen. Solange die Fundamentalbewertung passt, kann eine Aktie gekauft werden. Wer sich dies jedoch nicht zutraut, der ist mit ETFs häufig besser beraten. Eine Aktie richtig bewerten zu können erfordert Know-How, Detailwissen und Erfahrung. Anleger sollten sich hier besser nicht überschätzen.

Inkonsequenz bei der Anlagestrategie vermeiden

Einer der schlimmsten Fehler von Privatanlegern ist sicherlich, die eigene Anlagestrategie irgendwann außer Acht zu lassen. Wer langfristig anlegen möchte, der sollte keine Zockerpositionen eröffnen. Nur weil eine Aktie gerade stark gefallen ist, muss diese nicht am nächsten Handelstag direkt wieder steigen. Kommt die eigene Anlagestrategie erst einmal unter die Räder, geht es mit der Rendite häufig bergab.

Jeder Investor sollte sich an der Börse eine Anlagestrategie überlegen, die zu den eigenen Voraussetzungen und Anforderungen passt. Diese Anlagestrategie sollte nur dann gewechselt werden, wenn sich die Ziele oder die eigene finanzielle Situation fundamental geändert haben. So vermeiden Sie Fehlkäufe und können langfristig Ihr Vermögen an der Börse aufbauen.

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