Aktien oder Fonds? So sollten Anleger sich jetzt entscheiden

Die Wahl, ob man in Aktien oder Fonds investiert, fällt vielen Anlegern schwer. Offene Fonds, geschlossene Fonds, Immobilienfonds, Aktienfonds oder Investmentfonds? Viele Privatanleger wissen überhaupt nicht, worauf es dabei ankommt und was die Unterschiede zwischen den einzelnen Fondsarten und Investments sind.

Wer aktiv Geld an der Börse investieren möchte, der kann auch direkt in einzelne Unternehmen investieren. Einzelaktien sind eine gute Alternative für aktive Anleger, die ihre Finanzen gerne zu 100 % in den eigenen Händen halten. Das sogenannte Stock-Picking eignet sich aber nur dann für Investoren, wenn eine klare Strategie verfolgt wird. Konservative Aktien sind dabei für viele Privatanleger die mit Abstand beste Wahl.

Aktien sind gewissermaßen kleine Anteile an Unternehmen. Wenn ein Unternehmen die Gesellschaftsform einer Aktiengesellschaft gewählt hat, emittiert es Aktien an der Börse. Auf dem freien Markt kann sich so ein Recht darauf erworben werden, an den Gewinnen des Unternehmens zu partizipieren. Dies geschieht im Idealfall durch den höheren Wert der Aktie und die gezahlten Renditen (Gewinnausschüttungen an Anteilseigner) die sich in Korrelation zu dem Wert der gehaltenen Aktien/Anteile bewegen.

Aktien Risikofaktoren

Natürlich kauft man sich so aber auch die Pflicht, bei einem für das Unternehmen schlecht verlaufenden Geschäftsjahr den Verlust mit zu tragen, der sich im gesunkenen Wiederverkaufswert der Aktie und dem Ausbleiben der Renditezahlung widerspiegelt.

Aus der Risiko-Perspektive gehören die Aktien in die Kategorie der Geldanlagen mit höherem Risiko. Den Anlagezeitraum kann man bei dieser Investitionsform selbst wählen und bestimmt sich zumeist aus der erwarteten Entwicklung des Unternehmens.

Aktualität – das A & O im Aktiengeschäft

Einzel-Aktien zu halten bedeutet für den Anleger im Geschehen rund um die Wirtschaft stets up to date sein zu müssen und aufmerksam die Aktionen der Firmen, von denen man Anteile hält zu beobachten. Immer wieder werden die Finanzmärkte von Krisen geschüttelt.

Wer hier nicht schnell reagiert, hat in kurzer Zeit seinen herausgearbeiteten Vorteil eingebüßt und muss im schlimmsten Fall mit einem totalen Wertverlust seiner Aktien rechnen. Allerdings existiert mit Einzelaktien für den klugen Anleger, der bereit ist, viel Zeit zu investieren innerhalb kürzerer Zeit auch eine deutliche Gewinnchance.

Volles Risiko mit Optionsscheinen

Wer es noch ein wenig spannender mag, investiert in Optionsscheine. Diese sind terminlich gebundene Schätzungen einer Kursentwicklung und mögen dem unerfahrenen Außenstehenden ein wenig wie Wetten auf hohem Niveau erscheinen. Mit Optionsscheinen lässt sich auch in schlimmsten Krisenzeiten noch Geld mit Aktien verdienen.

Letzten Endes bedeutet eine Krise auch immer eine bereinigende Zeit und das Entstehen neuer Wertzuwachschancen von ehemals überbewerteten Aktien, die nun wieder ein auf ein normales Niveau gefallen sind. Bei Aktien dreht sich alles um die Frage des richtigen Zeitpunktes für Kauf und Verkauf.

Investieren in geschlossene Fonds

In der Regel handelt es sich bei geschlossenen Fonds um eine sehr rentable Anlage, jedoch ist diese durch einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Mehrere Anleger investieren in ein gewisses Anlagegut – diese sind überwiegend Immobilien oder auch Schiffe. Bereits ab einem geringen Anlagewert kann der Investor investieren und zählt nun mehr als Unternehmer. Eine bestimmte Vorgabe, in welchem Rahmen sich die Investition handelt,  gibt es nicht – dies wird nach dem Anlagewert berechnet. Ebenfalls ist auch der Zeitraum der Investition verschieden, es kommt immer auf das Wirtschaftsgut und seine Nutzungsdauer an.

Im Grunde genommen handelt es sich jedoch um eine langfristige Anlage. Der Vorteil bei geschlossenen Fonds ist sehr deutlich, da diese Anlage nicht nur rentabel ist, sondern vielmehr auch bessere Steuermöglichkeiten anbietet. Weiterhin wird dieser Fond „geschlossen“, wenn das Anlagegut vollständig finanziert worden ist. Dementsprechend können keine weiteren Anlagen veräußert werden, daher auch die Bezeichnung eines geschlossenen Fonds.

Weiterhin bietet dieser spezielle Fond nicht nur Chancen, auch Risiken müssen in Kauf genommen werden. Dabei handelt es sich zunächst um den Verlust der steuerrechtlichen Vorteile. Sollten keine Gewinnerzielungsabsichten des Fonds vorhanden sein, kann das Finanzamt die rechtlichen Vorteile verweigern. Demnach gehen diese Vorteile auch nach dem Erwerb des Fonds verloren. Mit diesem gesammelten Kapital, das durch die Anleger investiert worden ist, werden häufig die Emissionskosten beglichen.

High Net Worth Individuals: Investieren mit Hedgefonds

In Deutschland ist der Handel von Hedgefonds noch sehr jung. Diese Anlageform ist eher etwas für den risikofreudigeren Anleger. Bei einem guten Verlauf dieser Anlageform sind dem Risiko entgegen gesetzte hohe Gewinne zu erzielen. Man sollte sich hier nicht durch den Namen täuschen lassen. Hedge – das bedeutet im Englischen „absichern“. Hedgefonds handeln mit Derivaten und Leerverkäufen. Dies bedeutet, dass nur auf die Kursänderung spekuliert wird. Auf eine Aktie bezogen würde dies beispielsweise bedeuten, dass man nicht auf die zu erwartenden Dividenden hofft oder die Wertentwicklung des Unternehmens, dass diese Aktie emittiert hat und die Aktie dadurch einen Kursgewinn erfahren würde, sondern lediglich mit dem reinen Wert einer Aktie zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt rechnet.

Für den privaten Anleger empfiehlt sich dieses Investment, wenn er entweder bereits sehr versiert ist im Handel mit Aktien oder ein sehr gutes Händchen bei der Auswahl des Hedgefondsanbieters hat. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass selbst sehr erfahrene Manager von Hedgefonds nicht alles voraussehen können und einen Totalverlust ihres Hedgefonds innerhalb kürzester Zeit erleben mussten. Ein Vorteil an dieser Form von Fonds ist, dass man auch in Zeiten mit fallenden Kursen an den Börsen Gewinne erzielen kann. Insofern könnte man sich mit guten Hedgefonds gegen einen Wertverlust des gesamten Anlageportfolios in Baissezeiten absichern.

Um das Risiko von einem Investment in Hegdefonds zu minimieren kann der interessierte Anleger statt in einzelne Hegdefonds in Dachhedgefonds investieren. Selbst wenn ein Markt, in den die Manager der betreffenden Hedgefonds investiert haben sich konträr zu den getroffenen Annahmen entwickelt, können diese Verluste durch die hohen Gewinne aus den anderen Investments aufgefangen werden.

Der größte Unterschied eines Hedgefonds zu anderen Fonds ist, dass hier nicht nur in eine bestimmte Gruppe der Finanzprodukte investiert wird sondern in viele verschiedene. Zu den Anlagen eines Hedgefonds gehören dann nicht nur reine Aktien oder Rohstoffe, sondern auch Anleihen, Devisen und alle anderen möglichen Formen der frei handelbaren Investmentmöglichkeiten.

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