Insolvenzverfahren über Görtz GmbH eröffnet

Der traditionsreiche Hamburger Schuhhändler Görtz hat erneut Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Hamburg ordnete am Montag ein Insolvenzverfahren für die Görtz Retail GmbH an, wie aus dem staatlichen Portal für Insolvenzbekanntmachungen hervorgeht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Kanzlei Münzel & Böhm bestellt. Damit gerät das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Zweite Insolvenz innerhalb weniger Jahre

Bereits im Juli 2023 wurde ein erstes Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH, einschließlich der Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH, abgeschlossen. Damals übernahm der Investor Bolko Kissling das Unternehmen und leitete umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ein. Dabei konnten rund 650 Arbeitsplätze in den Filialen, der Logistik und der Zentrale in Hamburg gesichert werden. Kissling äußerte sich optimistisch über die Zukunft des Unternehmens und plante, die Traditionsmarke langfristig zu stabilisieren.

Drastischer Stellenabbau seit 2022

Vor der ersten Insolvenz im September 2022 beschäftigte Görtz noch rund 1.800 Mitarbeitende und betrieb etwa 160 Filialen in Deutschland und Österreich. Im Zuge der Restrukturierung musste das Unternehmen zahlreiche Standorte aufgeben, häufig aufgrund von Mietschulden. Derzeit existieren laut Medienberichten noch etwa 30 Filialen in beiden Ländern.

Die erneute Insolvenz stellt das Unternehmen sowie seine verbleibenden Angestellten vor große Unsicherheiten. Welche Maßnahmen zur Rettung getroffen werden könnten und ob ein erneuter Investorensprung denkbar ist, bleibt abzuwarten.

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