Kryptowährungen und Meme-Coins: So erkennt man Token mit echtem Potenzial

Nach der ETF-Euphorie und den neuen Höchstständen von Bitcoin und Co. im Frühjahr ist der Kryptomarkt wieder in eine Phase der Ernüchterung eingetreten. Auch bei den Meme-Coins gab es zuletzt sowohl beeindruckende Rallyes als auch drastische Verluste. Doch wie unterscheiden sich im Kryptomarkt qualitativ hochwertige Projekte von reinen Spekulationsobjekten? Welche der 10.961 verschiedenen Coins sind tatsächlich zukunftsfähig?

Hype im Frühjahr 2024

Noch im Frühjahr hatten große Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum kräftig zugelegt. In den vergangenen Wochen sind sie allerdings wieder erheblich unter Druck geraten. So verlor der Bitcoin in den vergangenen Monaten zwar immer wieder an Wert, doch er kämpft sich immer wieder zurück über die 60.000 US-Dollar-Marke. Im März hatte er mit 73.558,81 US-Dollar sein neuestes Allzeithoch erreicht. Für die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum sieht es weniger rosig aus. Sie erlebte in den vergangenen Wochen einige Höhen und Tiefen. In der vergangenen Woche rutschte sie aber kräftig ab und versucht sich nun wieder über die Marke von 2.500 US-Dollar zu kämpfen. Im März hatte sie mit 4.088,3366 US-Dollar ihren bislang höchsten Stand erreicht. Davon ist sie mittlerweile weit entfernt.

Meme-Coins auf Talfahrt

Auch bei den oft bunten und verspielt wirkenden Meme-Coins scheint der jüngste Hype wieder vorbei zu sein. Zwar erlebten sie mit dem Comeback von „Roaring Kitty“ gemeinsam mit den Meme-Aktien zuletzt eine neue Rallye, doch der Kaufrausch scheint wieder abgeflaut zu sein – bei den Meme-Aktien ebenso wie bei den Meme-Token. So stieg der Dogecoin laut „CoinMarketCap“ in diesem Jahr zeitweise bis auf 0,2266 US-Dollar, ist aktuell aber nur noch 0,1042 US-Dollar wert. Ähnliches ist auch bei Pepe und Shiba Inu zu beobachten, deren Kurse allein in den letzten sieben Tagen um 19,25 Prozent bzw. 9,93 Prozent gefallen sind.

Die drei genannten Meme-Coins befinden sich unter den 30 größten Kryptowährungen: Dogecoin belegt derzeit Platz 10 im Ranking, Shiba Inu Platz 15 und Pepe Platz 28. Damit spielen sie in einer ähnlichen Liga wie Bitcoin und Ethereum. Es gibt aber auch tausende andere Meme-Coins und Kryptowährungen. Viele von ihnen haben in den vergangenen Wochen und Monaten sagenhafte Rallyes erlebt – und auch ebenso heftige Abstürze. In gewissen Kreisen etwas bekanntere Beispiele aus diesem Bereich sind die politisch aufgeladenen Meme-Coins Jeo Boden (BODEN) oder TrumpCoin (DJT). Ersterer verzeichnete gestern in nur 24 Stunden ein Plus von rund 30 Prozent. Für Krypto-Investoren stellt sich daher die Frage, ob und wie sich erkennen lässt, welche Coins aus dem inzwischen unüberschaubaren Kryptowährungsuniversum eine Rallye erleben werden und welche Kursanstiege sich als kurzlebig und welche sich – zumindest teilweise – als nachhaltig erweisen.

Meme-Coins bleiben hochspekulative Investments

Meme-Coins bieten in der Regel keinen praktischen Mehrwert. Sie werden oft als Parodie auf ein Internet-Meme oder eine andere Kryptowährung lanciert. Ihren Wert bestimmen einzig und allein die emotionale Resonanz, die sie erzeugen, und die Fangemeinde, die sie um sich scharen können. Sobald die Nachfrage jedoch abflaut, gibt es nichts mehr, was die Coins stützen könnte. 

Für Krypto-Investoren sind diese Spaßwährungen jedoch insofern attraktiv, als dass sie meist deutlich unter der Marke von einem US-Dollar liegen und die Einstiegshürde damit im Vergleich zu Bitcoin oder Ethereum extrem niedrig ist.

Trotzdem sollten Anleger bei einer Investition in Meme-Coins äußerst vorsichtig sein. Sie sind und bleiben hochspekulativ und mit extremen Risiken verbunden, warnen nicht nur Experten. Die Gefahr, binnen kürzester Zeit viel Geld zu verlieren, ist ungemein höher als die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Investment vervielfacht. Der Handel mit Meme-Coins gleicht einem Glücksspiel – allerdings einem mit miserablen Gewinnchancen. Gewinne mit Meme-Coins sind nur möglich, wenn einer der Coins stark an Wert gewinnt und dann im exakt richtigen Moment verkauft wird.

Man kann also durchaus Glück haben, doch eine Garantie für konstante und verlässliche Renditen in der Zukunft gibt es definitiv nicht. Insgesamt gibt es deutlich mehr Menschen, die bei Investments in Meme-Coins keine Rendite erzielt oder viel Geld verloren haben, als welche, die mit den Coins reich geworden sind. Eine weitere Gefahr droht in diesem Bereich des Kryptomarktes zusätzlich: Käufer müssen immer hoffen, nicht Opfer eines Betrugs zu werden, der sie ihr gesamtes Investment kostet. Meme-Coins als Geldanlage sind daher in den allermeisten Fällen nicht zu empfehlen.

Kennzeichen von Kryptowährungen mit echten Zukunftschancen 

Im Bereich der Kryptowährungen gibt es aber nicht nur die meist spekulativen Meme-Coins, sondern auch zahlreiche Projekte mit solider technologischer Basis und realem Anwendungsnutzen. Die beiden bekanntesten Beispiele dafür sind Bitcoin und Ethereum. Trotz gewisser Marktschwankungen konnten sie langfristig an Bedeutung gewinnen. Das Gros der Meme-Coins hingegen sind inhaltsleere Projekte ohne echten Wert. Nur wenn ein solches Projekt über spekulative Initiativen hinausgeht, einem echten Zweck dient und echte Werte schafft, sollte es auch als wertvoll eingestuft werden. Meme-Coin-Kritiker wünschen sich, dass Projekte, die ein reales Problem lösen, endlich der Standard im Krypto-Sektor werden.

Vor einem Investment in Kryptowährungen sollten Anleger unbedingt selbst umfassende Recherchen anstellen und sich nicht nur auf Hypes, Trends und Hörensagen verlassen. Eine ausreichende Diversifikation ist absolut empfehlenswert und es sollte immer nur das Kapital investiert werden, dessen Verlust man im schlimmsten Fall auch wirklich verkraften kann.

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