Folge 24 vom 31.1.25 – Keep it simple

Wann ist arbeiten eigentlich so furchtbar kompliziert geworden?
Für meine Oma war das Leben einfach:
5 Uhr aufstehen. Frühstück für 5 Kinder vorbereiten. Dann in Obstplantage und auf dem Hof arbeiten bis 11. Mittagessen machen. Sich um die Kinder kümmern und parallel arbeiten.
Abends noch einmal das gleiche und dann um 21 Uhr nach Tagesschau und Lesen Todmüde ins Bett fallen.
Das 6 Tage die Woche und am Sonntag in die Kirche, sonst aber so ziemlich der gleiche Ablauf: Arbeiten, Essen machen, Kinder aufziehen.
Heute arbeiten wir aus dem Homeoffice. Oder von Bali und Rügen aus, wie unsere Mitarbeiter.
Da stellt sich dann die Frage, wie die Arbeits-Fokusblöcke zwischen Eisbaden und Yoga-Session gepackt werden. Wo eigentlich die Frühstückspause aufhört und Work-Life-Blending bei Soja-Latte und Chia-Bowl anfängt.
Alles Boomer-Witze, ich weiß.
Aber wenn flexible Arbeitszeiten heißt ich arbeite mal am Samstag, mal um 2 Uhr Nachts und mal einen Tag gar nicht, weil der Flieger von Stuttgart nach Tulum geht wird arbeiten zur organisatorischen Challenge.
Zu viele Optionen und zu wenig Strukturen. Für meinen Opa war das Leben simpel: Einstempeln, Schichtarbeit im Werk, Ausstempeln, Essen, sich um die Obsternte kümmern, Schlafen.
Die Tasks waren einfach. Für die Orga mit meiner Oma braucht es weder ein Scrum-Meeting noch eine Tribe-Guild-Struktur.
Wann haben wir auf dem Weg zu mehr Flexibilität und Freiheit die Einfachheit geopfert und uns unser eigenes Gefängnis aus Unklarheit und Dauer(options)stress geschaffen?
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