Folge 21 vom 06.12.24 Betriebswirt
In der VWL gibt es eine klare These:
Märkte sind effizient. Alle vorhandenen Informationen spiegeln sich korrekt in den Preisen von bspw. Aktien, Öl oder Zuckerwatte wieder.
Es ist also nicht möglich, eine Überrendite zu erwirtschaften.
Dafür bräuchte ich einen Informationsvorsprung, Insiderwissen oder eine bessere Einwertung der vorhandenen Informationen als die geballte Schwarmintelligenz aller Marktteilnehmer.
Unmöglich.
Der BWLer dagegen ist sich sicher: Wir bewerten ein Unternehmen anhand seiner Kennzahlen.
Der Aktienpreis ergibt sich aus dem Discounted Cashflow aller zukünftigen Gewinne.
Und wenn der Preis geringer als der erwartete Cashflow ist, dann ist die Aktie unterbewertet.
Um das zu bewerten, nimmt er dann das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG); den Kurs-Buchwert oder den Kurs zu freiem Cashflow.
Alles Kennzahlen, die schön klingen und bei denen die Augen von Justus und Marie heller glänzen als das Corporate-Logo auf der Patagonia-Weste.
Ich bin VWLer. Durch und durch. Jede Prognose und Gerede von Überperformance widerstrebt mir also zutiefst und zwingt mich dazu mit Sharpe und French-/Fama Abhandlungen um mich zu werfen.
In der VWL gibt es deshalb eine zweite fundamentale These:
Wer nichts wird, wird Betriebswirt.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.