Die wichtigsten Aktienindizes weltweit im Überblick

Die drei wichtigsten Aktienindizes
Die drei wichtigsten Aktienindizes

Jeden Morgen an einem Börsenhandelstag tun Millionen von Anlegern weltweit eines: Die wichtigsten Indizes am Markt checken. Ein Index ist dabei eine Zusammenstellung verschiedener Wertpapiere, Rohstoffe, Währungen oder andere Finanzprodukte, die einem bestimmten abgrenzbaren Themengebiet zugeordnet werden können.

Ein Index ist nicht nur für die Theorie an der Börse wichtig! Weil immer mehr Anleger das Investieren über ETFs in die eigene Hand nehmen, ist die Gewichtung, Zusammensetzung und Performance eines Index heute bedeutend wichtiger als noch vor einigen Jahren. Insbesondere Einsteiger an der Börse sollten daher die bedeutendsten Indizes kennen.

In der industrialisierten Welt eignen sich vor allem drei Indizes zur Bestimmung, wie es um den weltweiten Aktienmarkt steht: Der US-amerikanische Index Dow Jones, der deutsche DAX 30 und der japanische Nikkei 225. In diesem Beitrag zeigt die Redaktion die wichtigsten Infos und Hintergründe zu diesen Aktienindizes im Detail.

Dow Jones: Die US-amerikanische Industrie im Überblick

Dow Jones ist die Kurzform für einen amerikanischen Aktienindex, den Dow Jones Index. Er ist der älteste Börsenindex an der New Yorker Börse. Ins Leben gerufen wurde der Dow Jones unter anderem von den Verantwortlichen des Dow Jones Verlagshaus, das 1882 gegründet wurde: Edward Jones und Charles Dow. Die Gründer des Wall Street Journals entwickelten den Aktienindex Dow Jones Average, um einen Richtwert für die Beurteilung der Aktienkursschwankungen zu erhalten.

Im Jahr 1884 bestand dieser aus elf Werten: Neun Aktien waren Eisenbahngesellschaften und zwei Industrieunternehmen. Als Ende des 19. Jahrhunderts die amerikanische Wirtschaft einen enormen Aufschwung erlebte und sich aufgrund vieler Übernahmen große Industrieunternehmen bildeten, entwickelte Charles Dow für diese den sogenannten Dow Jones Industrial Average.

Neben den genannten Kursindizes veröffentlicht das Haus noch weitere, beispielsweise den Dow Jones Composite Average oder den EURO STOXX 50. Damit berücksichtigt der Verlag auch die größten, an der Börse notierten Unternehmen der Eurozone. Der Dow Jones gilt als eines der wichtigsten Börsenbarometer weltweit und wird in aussagekräftigen Börsennachrichten stets berücksichtigt. Im Dow Jones Index befinden sich die Aktienwerte von 30 Unternehmen, aber nicht alle halten sich auf Dauer darin.

DAX: Der Underperformer aus Deutschland

Der DAX ist der Deutsche Aktienindex. Er zeigt die Entwicklung der 30 größten Unternehmen, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Der DAX wurde 1988 in Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung eingeführt und entwickelte sich seitdem zum Leitindex des deutschen Aktienmarktes. Der DAX ist sowohl national als auch international etabliert. Er basiert auf den Kursen des elektronischen Handelssystems XETRA.

Der DAX fungiert gleichzeitig als Performance- und als Kursindex. Wer den Begriff DAX im allgemeinen Sprachgebrauch benutzt, meint den Performanceindex, bei dem die Dividenden aus den im DAX enthaltenen Wertpapieren wieder in Aktien des Indexes investiert werden. Beim Kursindex bleiben diese hingegen unberücksichtigt. Die Berechnung des DAX erfolgt auf Basis der Indexformel von Ètienne Laspeyres und umfasst alle DAX-Unternehmen in unterschiedlicher Gewichtung. In die Berechnung fließt das Marktkapital aller Aktien, die sich nicht im Besitz eines Eigentümers befinden, der über fünf Prozent der Aktien besitzt.

Die Berechnung erfolgt an jedem Börsentag ab 9:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Die Neuberechnung erfolgt jede Sekunde. Die Schlussauktion beginnt um 17:30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Im Anschluss wird bis 20:00 Mitteleuropäischer Zeit der sogenannte L-DAX (Late-DAX) berechnet. Er gilt als Indikator für die DAX Wertentwicklung nach Handelsschluss.

Um als Unternehmen in den DAX aufgenommen zu werden, muss das Unternehmen im sogenannte Pime Standard gelistet sein, in XETRA gehandelt werden und einen Streubesitz von mindestens zehn Prozent haben. Zudem muss das Unternehmen entweder seinen Sitz in Deutschland haben oder den Hauptteil seines Handelsumsatzes an Aktien.

Nikkei 225: Stolze 225 Aktien aus Japan

Der Nikkei-Index bezeichnet den japanischen Aktienindex an der Börse in Tokio und ist einer der wichtigsten Aktienindizes im asiatischen Wirtschaftsraum. Der Nikkei 225 gehört dabei zur Nikkei-Index-Familie und listet die nach der Marktkapitalisierung (auf einer Börse gehandelten Aktien) 225 f japanische Unternehmen auf. Die 225 ausgesuchten Aktienwerte wurden erstmals 1950 veröffentlicht und dienen seitdem als Börsenbarometer, um den Entwicklungsverlauf an der Tokioer Börse messen und vergleichen zu können.

Jedes Jahr wird entschieden, welche Unternehmen in den Nikkei Index neu aufgenommen werden und welche ausscheiden. Der Nikkei-Index-Bezeichnung ist auf das die japanische Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun zurückzuführen, die mit Nikkei abgekürzt wird und seit 1971 als Tageszeitung den täglichen Nikkei-Aktienindex berechnet und veröffentlicht.

Der Nikkei-Index ist wie der Dow Jones ein preisgewichteter Kursindex, der anhand der Summierung der im Index enthaltenen Aktienanteile berechnet wird, wobei Dividenden, Bezugsrechte und Sonderzahlungen nicht mit einbezogen werden. Der Nennwert der Aktien im Nikkei-Index beträgt 50 Yen. Im Dezember 1989 erreichte der Nikkei 225 mit 38.915,87 Punkten am Schlusskurs seinen bis dato höchsten Kursstand. Während der Asienkrise 1998, der Dotcom-Blase 2003 und der internationalen Finanzkrise 2007 erlitt der Nikkei-Index teils starke Kurseinbrüche.

Neben dem Nikkei 225 ist der TOPIX (Tokio Stock Price Index) der zweite bedeutende Kursindex an der Tokioer Börse. Wegen der hohen Anzahl an Aktien (1672) gilt der TOPIX als aussagekräftigerer Index für den aktuellen Zustand der japanischen Wirtschaft.

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