Trump treibt Gold-Rally weiter an

Gold erlebt einen historischen Höhenflug. Doch hinter den steigenden Preisen steckt mehr als nur die Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit. Eine wachsende Nachfrage in den USA und Handelsbewegungen zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten lassen auf eine tiefere Ursache schließen: Donald Trump und seine Handelspolitik.
Goldpreis auf Rekordhoch
Die Goldpreise haben ein Allzeithoch erreicht und notieren derzeit bei über 2.880 US-Dollar pro Feinunze. Analysten begründen den Anstieg oft mit den globalen Unsicherheiten und einem möglichen Handelskrieg zwischen den USA und China. Doch eine andere Entwicklung scheint den Goldmarkt noch stärker zu beeinflussen: Die Angst vor möglichen Importzöllen auf Gold, die unter Donald Trump eingeführt werden könnten.
Massiver Goldimport in die USA
Ein Blick auf die Handelsströme zeigt eine auffällige Entwicklung: Im Dezember exportierte die Schweiz rund 64 Tonnen Gold in die USA. Diese außergewöhnlich hohen Einfuhren lassen darauf schließen, dass Investoren einem möglichen Einfuhrzoll auf Gold zuvorkommen wollen. Die steigende Nachfrage führt zu einer Verknappung des Edelmetalls in anderen Märkten.
COMEX-Lagerbestände auf Höchststand
Die Goldreserven an der New Yorker Warenterminbörse COMEX sind rasant gestiegen. Allein im Januar 2025 wuchs der Bestand um 290 Tonnen – der höchste monatliche Zufluss seit der COVID-19-Pandemie. Insgesamt liegen dort nun über 1.000 Tonnen Gold, so viel wie zuletzt im Sommer 2022. Dieser Anstieg lässt darauf schließen, dass Händler strategisch Gold nach New York verlagern, um mögliche Handelsbarrieren zu umgehen.
Preisunterschiede zwischen New York und London
Eine weitere entscheidende Entwicklung ist die steigende Preisdifferenz zwischen den Goldmärkten in London und New York. Die Gold-Futures an der COMEX werden derzeit mit einem hohen Aufschlag gehandelt. Während am London Bullion Market der Weltmarktpreis bestimmt wird, zahlten Anleger in New York zuletzt bis zu 60 US-Dollar mehr pro Feinunze. Dieser Spread schafft eine Gelegenheit für Arbitrage-Geschäfte, bei denen Gold von London nach New York verlagert wird, um von den höheren Preisen zu profitieren.
Engpässe in London: Gold wird knapp
Diese Verlagerung hat deutliche Folgen für den Londoner Markt. Institutionelle Investoren beanspruchen große Mengen zur Auslieferung, was zu Verzögerungen führt. Während Goldbestellungen bei der Bank of England normalerweise binnen weniger Tage abgewickelt werden, müssen Investoren aktuell vier bis acht Wochen auf ihre Bestände warten. Das deutet darauf hin, dass das in London verfügbare Gold zunehmend knapper wird.
Goldpreis könnte 3.000 US-Dollar erreichen
Durch die Kombination aus steigender Nachfrage in den USA, zunehmenden Handelshemmnissen und Engpässen in London könnte der Goldpreis weiter steigen. Experten sehen die psychologisch wichtige 3.000-Dollar-Marke in Reichweite. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Donald Trumps Wirtschaftspolitik indirekt zur Gold-Rally beiträgt, indem Investoren ihre Bestände in Erwartung möglicher Handelsbeschränkungen umschichten.
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