Süße Verführung fürs Depot: Analyse der Schoko-Aktien

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Aktienanalyse: Schokoladenhersteller
Aktienanalyse: Schokoladenhersteller

Konsumwerte gelten insbesondere in Krisenzeiten als sehr krisensicher und verlässlich. Auch die Dividenden bei diesen Aktien können sich im Regelfall sehen lassen. Dabei haben klassische Nahrungsmittelkonzerne, wie etwa Danone, Coca Cola oder Pepsi, eine Vielzahl an Marken und Produkten im Angebot. Einige davon haben jedoch einen Fokus auf Schokolade.

Schokolade gilt im Allgemeinen als Genussmittel, ja fast schon als Luxusprodukt. Dabei zeigen Studien, dass die Preise für solche Produkte weitaus einfacher und massiver erhöht werden können, bis sich das Konsumverhalten der Verbraucher ändert, als es bei Grundnahrungsmitteln der Fall ist.

Wer Produzenten von Schokolade, Pralinen und anderen Köstlichkeiten für sein Depot sucht, der findet nicht besonders viele Titel an der Börse. Insbesondere die Konzerne Nestlé, Mondelez und Hershey überzeugen mit einer guten Kursentwicklung und einem stabilen Geschäftsmodell. In dieser Analyse betrachten wir diese Aktien etwas genauer.

Nestlé: Der Gigant unter den Konsumaktien

Der Schweizer Konzern Nestlé ist wohl der Inbegriff des klassischen nichtzyklischen Konsumwerts. Die Marken und Produkte des Konzerns reichen von Wasser über Fertiglebensmittel und Tiefkühlware bis hin zu Schokolade, Keksen und Snacks. Im Schokoladenbereich ist das Unternehmen mit zahlreichen bekannten Marken, etwa KitKat oder Choko-Krossies, vertreten.

Der Konzern erzielt zwar nur knapp über 10 % seines Umsatzes mit Süßwaren und Schokolade. Das bedeutet in absoluten Zahlen jedoch stolze 300.000.000 Euro, die alleine in diesem Bereich weltweit umgesetzt werden. Innerhalb der Schokoladenhersteller gehört Nestlé damit zu den kleineren Unternehmen – die Diversifikation der Produktpalette dürfte Anlegern jedoch besonders schmecken.

Nestlé ist ein absolutes Basisinvestment für viele Anleger. Der Kurs zeigt steil nach oben und kann sich gegenüber den anderen beiden Konzernen behaupten. Nestlé schneidet dabei auch regelmäßig besser als der weltweite Aktienmarkt ab. Die Dividendenrendite beträgt aktuell rund 2,5 % bei einer Ausschüttungsquote von etwa 63 %. Für Dividendenanleger ist Nestlé einer der absoluten Top-Picks.

Mondelez: Viele bekannte Marken im Portfolio

Wer an Schokolade denkt, der denkt häufig an die lila Kuh der Marke Milka. Milka ist dabei kein eigenständiges Unternehmen, sondern vielmehr eine Marke des Konzerns Mondelez. Mit zahlreichen Variationen hat sich die Marke den Weg in Supermärkte auf der ganzen Welt gebahnt und gehört zu den beliebtesten Schokosorten überhaupt. Mit einem Marktanteil von stolzen 20 % gehört Milka in Deutschland zu den beliebtesten Schokoladenmarken überhaupt.

Zum Konzern Mondelez, der seinen Sitz in den USA hat und Teil des S&P 500 ist, gehört auch die beliebte Marke Toblerone und viele weiteren Schokoladensorten. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 80 Mrd. US-Dollar gehört Mondelez gleichzeitig zu den mit Abstand größten und mächtigsten Konsumgüterherstellern der Welt. Zwar ist die Diversifikation nicht mit der von Nestlé vergleichbar, die Marken im Schokogeschäft können sich jedoch sehen lassen.

Mondelez kommt auf eine Eigenkapitalrendite von rund 12,8 %. Das KGV beträgt aktuell ca. 23,8 – kein schlechter Wert, wobei insbesondere das PEG-Ratio knapp unter 0 liegt. Charttechnisch hat sich Mondelez zuletzt gut positioniert, konnte sich jedoch nicht gegen andere Konsumaktien durchsetzen. Anleger können bei den aktuellen Kursen jederzeit einsteigen. Mit langem Atem lassen sich hier langfristig gute Renditen erzielen.

Hershey: Der Schoko-Platzhirsch aus den USA

Das Unternehmen The Hershey Company kennt man in Deutschland, wenn überhaupt, erst seit einigen Jahren. Die flachen Schokotafeln gibt es in ausgewählten Läden zu kaufen, so richtig hat der Konzern den Sprung nach Europa aber nicht wirklich geschafft. Mit einer Marktkapitalisierung von 30 Mrd. US-Dollar ist der US-Konzern zwar nicht gerade groß, die Eigenkapitalrendite von mehr als 60 % spricht jedoch für ein hervorragendes Geschäftsmodell.

Mit einem KGV von 28,5 und einem PEG-Ratio von 0,9 ist die Aktie nicht zu teuer bewertet, allerdings ist das Produktportfolio des Konzerns nicht sehr gut diversifiziert. Das bereis 1894 gegründete Unternehmen bezahlt seit über 90 Jahren eine Dividende und hebt diese kontinuierlich an. Aktuell blickt das Unternehmen auf eine Dividendenrendite von ca. 2,1 %. Wer hier investiert, kann sich laufend über steigende Dividenden freuen.

Die Hershey Aktie hat sich in den letzten fünf Jahren bedeutend besser als der weltweite Aktienmarkt entwickelt. Für konservative Anleger mit langem Atem ist die US-Aktie sicher einen Blick wert. Mit einem Marktanteil von über 40 % ist Hershey der führende Schokoladenhersteller in den USA – dem weltweit größten Markt für Schokolade. Wachstumspotential gibt es für die Branche sehr viel, insbesondere in Schwellenländern; die Rohstoffpreise bestimmen jedoch die Gewinnchancen.

Fazit: Nichtzyklischer Konsum geht (so gut wie) immer

Wer konservative Konsumaktien sucht, der hat eine breite Auswahl. Wer jedoch speziell auf den Schokoladenmarkt abzielt, der findet nur eine Hand voll Unternehmen. Das liegt vor allem daran, dass zwei der größten Konzerne aus der Branche nicht börsennotiert sind: Ferrero und Mars befinden sich in privater Hand. Viele Anleger würden hier sicher gerne investieren, die Möglichkeit besteht jedoch nicht.

blau: Hershey; rot: Mondelez; gelb: Nestlé

Wer in diversifizierte Unternehmen investieren möchte, der greift im Idealfall zu Nestlé. Das breite Produktportfolio sichert für verschiedene Konsumgewohnheiten ab. Wer den Schokoladenkönig will, der greift zu Mondelez – hier gibt es gute Renditen und eine stabile Entwicklung. Wer hingegen auf den Marktführer in den USA setzen will, der kauft Aktien von Hershey. Die Schoko-Branche bietet reichlich Chancen und nur geringe Risiken.

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