Inflation im Euroraum erreicht Zielmarke der EZB

Im Juni 2025 ist die Inflation im Euroraum auf 2,0 Prozent gestiegen und hat damit exakt das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht. Dieser Wert signalisiert eine gewisse Stabilisierung nach mehreren Monaten mit leicht schwankenden Raten. Besonders deutlich bleibt jedoch die Spreizung zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten.
Inflation im Euroraum zeigt stabile Tendenz
Laut vorläufigen Daten von Eurostat ist die Teuerungsrate im Vergleich zum Vormonat von 1,9 auf 2,0 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung der Inflation im Euroraum steht unter dem Einfluss einer abgeschwächten Wirkung der Energiepreise. Zwar sanken diese weiterhin um 2,7 Prozent, doch war der dämpfende Effekt geringer als zuvor. Gleichzeitig legten Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak um 3,1 Prozent zu, Dienstleistungen verteuerten sich um 3,3 Prozent.
Die sogenannte Kerninflation, bei der schwankungsreiche Posten ausgeklammert werden, verharrte bei 2,3 Prozent. Diese Kennzahl bleibt für die EZB entscheidend, da sie die grundlegenden Preisentwicklungen im Euroraum widerspiegelt.
Spannungsfeld zwischen Preisstabilität und Konjunktur
Die Inflation im Euroraum bleibt ein zentrales Thema für die Geldpolitik. Zwar liegt sie nun auf Zielniveau, doch bestehen weiterhin Risiken: Globale Handelskonflikte, geopolitische Unsicherheiten und strukturelle Herausforderungen wie der Arbeitskräftemangel oder die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft könnten mittelfristig zu erneutem Inflationsdruck führen.
Innerhalb der Eurozone zeigte sich ein heterogenes Bild. Estland, die Slowakei und Kroatien meldeten die höchsten Inflationsraten mit bis zu 5,2 Prozent. Zypern, Frankreich und Irland verzeichneten dagegen die niedrigsten Werte. Deutschland lag mit 2,0 Prozent exakt im Durchschnitt.
EZB drosselt Tempo der Zinspolitik
Seit Mitte 2024 verfolgt die EZB eine vorsichtig lockere Geldpolitik. Acht Zinssenkungen folgten aufeinander, zuletzt im Juni. Der aktuelle Einlagensatz liegt nun bei 2,0 Prozent. Für den Sommer rechnen viele Analysten mit einer Zinspause, da die Effekte globaler Entwicklungen wie der US-Zollpolitik noch schwer absehbar sind.
Zugleich zeigen EZB-Umfragen, dass die Verbraucher im Euroraum ihre Inflationserwartungen senken. Im Mai lag der Erwartungswert für die kommenden zwölf Monate bei 2,8 Prozent. Noch im April hatten Haushalte 3,1 Prozent erwartet.
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